Taubenhilfe mit Herz ♥
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Über uns
Alles hat seine Zeit - und seine Geschichte! Unsere ist besonders aufregend, wir haben eine Menge zu erzählen! Wer sind wir? Warum tun wir das, was wir tun? Und was zeichnet uns besonders aus?
Wie alles begann...
Auf dem Weg zur Arbeit sah ich jeden Morgen eine kleine, stark humpelnde Taube. Eines ihrer Füßchen war verschnürt, sie ist wohl irgendwann in einem Netz hängen geblieben und beim Versuch sich zu befreien, hatte sich ein Teil des Netzes in ihrem Füßchen verwickelt. Sie kam jeden Tag zur gleichen Zeit und suchte nach Futter. Vier Monate lang legte ich immer wieder Sonnenblumenkerne für sie hin und lockte sie so immer näher zu meinem Laden. Sie vertraute mir nun auch, aber nach ein paar erfolglosen Fangversuchen kam sie tagelang nicht mehr.
Was freute ich mich, als sie eines Tages wieder da war, denn ihr Füßchen sah wirklich schlimm aus, es fing schon an abzusterben. Was musste die kleine Maus für Schmerzen haben…
Und eines Tages saß sie vor meiner Tür. Mein Herz hüpfte vor Freude. Ich wusste, jetzt oder nie. Und tatsächlich konnte ich sie endlich sichern (einfangen). Meine wochenlange Geduld hatte sich gelohnt. Ich taufte sie Luwis und fuhr unmittelbar nach dem Sichern zu Dr. Bürkle nach Aachern (Vogelspezialist) – der Fuß sah wirklich schlimm aus. Durch meine freiwillige Arbeit bei den Stadttauben hatte ich einige Erfahrung und wusste, was zu tun ist.
Drei OPs mussten gemacht werden und bis auf eine waren alle Zehen abgestorben. Luwis lebte über ein Jahr bei uns, musste regelmäßig mit Medikamenten versorgt werden. Für uns war klar: Luwis bleibt! Sie muss nie mehr hungern, keiner wird ihr je wieder Schmerzen zufügen. Als sie komplett gesund war, zog sie in eine große Voliere in den Garten um und lebt jetzt dort mit ihrem Partner. So begann mein Leben mit „eigenen“ Tauben, Tauben, die ich rettete und bei mir aufnahm, wenn sie nicht mehr in die Freiheit entlassen werden konnten. Tauben sind so liebenswerte Tiere!!!
(Sabine Woll)
Wie es weiter ging:
So nach und nach fanden sich noch andere, die das gleiche Ziel hatten, nämlich diesen wunderbaren und so sanften Tieren zu helfen. Heute sind wir eine eingespielte Truppe und sind auch freundschaftlich verbunden. Wir besuchen Tierheime und betätigen uns dort bei Festen mit einem Stand, mit meist selbst hergestellten schönen Produkten, die wir auch wieder aus eigener Tasche finanzieren.
Wir haben die "Airliners 4 Animals" als Unterstützer und viele weitere liebe Menschen, auf die wir zählen können.
Unsere Motivation
Tauben haben keine Lobby, denn: Tauben verdrecken alles. Tauben übertragen Krankheiten. Tauben sind "Ratten der Lüfte". Dieses schlechte Image wird der Taube nicht gerecht. Eines der sanftesten Tiere wird gejagt, getreten und getötet. Wir lieben Tauben und möchten ihnen helfen. Das ist unsere Motivation!
Die Stadttaube
Stadttauben
"Stadttauben sind Nachkommen entflogener Haustauben, für deren Wohlbefinden der Mensch die Verantwortung trägt. Leider sind viele Menschen diesen anpassungsfähigen und intelligenten Vogel gegenüber eher negativ eingestellt. Durch große Stadttaubenschwärmen in den Innenstädten fühlen sich viele Menschen belästigt oder befürchten die Übertragung von Krankheiten. Dabei ist letzteres unbegründet: Die gesundheitliche Gefährdung durch Tauben ist nicht größer als die durch andere Zier- und Wildvögel oder Haustiere ( mehr dazu im Positionspapier
des Deutschen Tierschutzbundes).
Menschen versuchen die Tauben mit Netzen, Spikes – Spitzen auf Simsen und Dächern – oder das Aufstellen von Attrappen von Gebäuden zu vertreiben. Immer wieder werden die Vögel gezwungen, sich neue Nistplätze zu suchen.
Weiterhin wurden und werden vereinzelt Tötungsaktionen durchgeführt. So streut man zum Beispiel mit Blausäure vergiftete Körner aus oder fängt die Tauben im Morgengrauen in Netzen und bricht ihnen das Genick. Weil aber jede Stadt den Tauben reichlich – allerdings inadequates – Futter bietet, regenerieren sich die Bestände innerhalb weniger Wochen. Die tierquälerischen Tötungen führen zu nichts und können von keinem Tierschützer toleriert werden. Wir lehnen die Tötung von Tauben strikt ab.
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"Respekt Taube"
Model: Nilsje
Foto: Chris Becker
Tiergerechte Bestands-regulierung
Die einzige tiergerechte Lösung ist ein integriertes Konzept zum Zusammenleben von Tauben und Menschen in den Städten. Zu der wichtigsten Maßnahme bei einer tiergerechten Bestandesregulierung gehört unter anderem die Einrichtung von geeigneten Nistmöglichkeiten, die für die Tauben attraktiv sind und in denen durch ein Austausch der Gelege der Bestand der Tauben reguliert werden kann. Deshalb sollten für die Tiere Taubenhäuser/-türme errichtet werden.
Die Standortwahl ist dabei entscheidend: Die Häuser werden nur von den Tauben akzeptiert, wenn sie dort aufgestellt werden, wo sich bereits seit längerer Zeit Tauben in größerer Zahl aufhalten. Sie sollten ca. 10-20 m hoch sein, nicht in unmittelbarer Nähe von hohen Bäumen errichtet und nicht in Senken aufgestellt werden. Ein festes Taubenhaus anzufliegen, entspricht den Bedürfnissen der Tauben und entlastet zudem die Hausbesitzer, da der Taubenkot in den Taubenhäusern gesammelt werden kann.
Werden die Brutmöglichkeiten von den Tauben akzeptiert, kann dort ein Eiaustausch erfolgen. Dazu werden frisch gelegte Eier in den Nestern gegen Plastikeier ausgetauscht.
Zur langfristigen und tierschutzgerechten Regulierung von Stadttaubenschwärmen ist eine mehrgleisige Strategie nötig - sowohl zur beschriebenen Einrichtung von Taubenhäusern als auch der Versorgung der Tauben mit artgerechtem Futter in den Einrichtungen. Weiterhin muss die Bevölkerung Anlaufstellen haben, an die sie sich bei Fragen und Problemen wenden kann.
Tauben richtig füttern
Einzelne, in das Projekt eingebundene Personen sollten die Tauben in den Taubhäusern mit artgerechtem Futter und – wenn nötig – an anderen festgelegten Stellen der Stadt füttern. Tauben sollten nicht unkontrolliert gefüttert werden. Im Stadtzentrum ernähren sich die Tauben hauptsächlich von Abfällen und von vom Menschen ausgestreutem Weizen, Reis, Vogelfutter und Mais. Dem ausgebrachten Futter fehlen jedoch oft wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße. Mit diesem Mangelfutter können Stadttauben ihre Jungen weniger erfolgreich aufziehen als Tauben in den städtischen Randgebieten. Die schlechte Ernährung schwächt die Nestlinge, so dass sie gegen Krankheitserreger nur wenig Widerstandskraft haben.
Auch die Fütterung zu unregelmäßigen Zeiten ist problematisch: Häufig halten sich dann beide Taubeneltern gleichzeitig am Futterplatz auf und warten unter Umständen recht lange auf Futter. Die Jungen im Nest werden dann vernachlässigt. Gibt es Nahrung konzentriert an einer Stelle, verdrängen aggressive und große Tiere (meist Männchen), die weniger kräftigen Weibchen und Jungtiere. Diese können so oft nicht genug Futter aufnehmen. Tauben im Stadtzentrum wiegen durchschnittlich weniger und sind schlechter ernährt als die weniger vom Menschen abhängigen Tiere in der Stadtperipherie.
Tauben in Not helfen
Wenn Sie eine kranke oder verletzte Taube sehen, fragen Sie am besten bei einem Stadttauben- oder Tierschutzverein nach, wie und ob man dem Tier helfen kann. Je nach Situation kann es notwendig sein, die Taube sofort einzufangen (z. B. bei blutenden Verletzungen) oder aber der Tierschutzverein schaut sich die Situation in Ruhe vor Ort an (z. B. bei abgeschnürten Füßen).
Tauben- oder Tierschutzvereine kennen auch die Kontaktdaten der Tierärzte in Ihrer Stadt, die Tauben behandeln können und wollen. Sie können die verletzte Taube vorsichtig selbst einfangen (am besten mit einem Tuch und einem Pappkarton mit Luftlöchern) und direkt zum Tierarzt bringen. Falls Sie sich nicht trauen, die Taube einzufangen oder anzufassen, kann der Tauben-/Tierschutzverein oder manchmal auch die Feuerwehr helfen.
Generell gilt jedoch, die Situation in Ruhe zu beobachten und erst danach zu handeln. Nicht jede Taube, die sich auffällig verhält, ist krank oder braucht unsere Hilfe. Oft haben Tauben auch Nachwuchs, der ohne die Eltern hilflos zurückbleiben würde. Deshalb ist es sehr wichtig, sich den Fundort genau einzuprägen, damit die Taube später hier wieder ausgesetzt werden kann und ihren Partner und ihr Nest wiederfindet."
Mehr dazu im Positionspapier des Deutschen Tierschutzbundes.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V., www.tierschutzbund.de/tauben